Juli 19, 2024
LERNEN SIE UNSERE MANAGERIN FÜR NACHHALTIGKEIT UND KOMMUNIKATION KENNEN, ADRIANA OLAYA RODRIGUEZ …
Adriana hat sich dem Team von Newell Brands als Nachhaltigkeits- und Kommunikationsmanagerin (EMEA, LATAM und APAC) für Rubbermaid Commercial Products (RCP) angeschlossen – eine neue Rolle für das Unternehmen. Mit ihrer Erfahrung in der Forschung und später im Consulting-Bereich kann sie eine einzigartige Reihe von Fähigkeiten und Fachkenntnissen in diese Position einbringen.
Sie wird unsere Nachhaltigkeitsstrategie leiten und uns, unseren Vertriebspartnern und Endkunden dabei helfen, positive Veränderungen durch Maßnahmen, Kommunikation und Engagement zu fördern.
Wir wollten von ihr mehr über ihre Rolle als Nachhaltigkeits- und Kommunikationsmanagerin erfahren …
Können Sie uns ein wenig über Ihren beruflichen Hintergrund erzählen?
Nachdem ich in meinem Heimatland Kolumbien bereits in Design- und Kommunikationsagenturen gearbeitet hatte, begann ich ein Fellowship in Deutschland, um Designstrategien zur Veränderung des Verbraucherverhaltens zu erforschen. Dort schrieb ich mein Buch „Make Them Behave Sustainably“, in dem es um die Entwicklung von Strategien, Systemen, Dienstleistungen und Produkten geht, die nachhaltigen Konsum fördern. Anschließend wechselte ich in den Bereich der Nachhaltigkeitsberatung und übernahm die globale Leitung des Teams für Stakeholder-Engagement und Kommunikation im Bereich Nachhaltigkeit. Diese Erfahrung, Kunden bei der Entwicklung und Kommunikation ihrer Nachhaltigkeitsstrategien zu unterstützen und dabei sowohl mit internen als auch externen Stakeholdern zusammenzuarbeiten, wird für meine Arbeit bei RCP sehr hilfreich sein.
Worin besteht die Aufgabe der Nachhaltigkeits- und Kommunikationsmanagerin?
Mein Hauptziel in dieser Rolle ist die Entwicklung und Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie. Was bedeutet das? Kurz gesagt, werde ich eng mit verschiedenen Teams sowohl bei RCP als auch bei unserer Muttergesellschaft Newell Brands zusammenarbeiten. Meine Aufgabe wird darin bestehen, den Rahmen, die Strategie und den Plan für Nachhaltigkeit im Unternehmen zu entwickeln und die Umsetzung zu überwachen.
Ich werde dafür verantwortlich sein, die Nachhaltigkeitsstrategie in den Mittelpunkt unseres Handelns zu stellen – von der Zusammenarbeit mit den Produktteams bei der Entwicklung kreislauffähiger Produkte bis hin zur Ermittlung von Möglichkeiten zur Minderung der Auswirkungen unserer Produktionsanlagen und unserer Lieferkette. Außerdem werde ich mit dem Vertrieb und dem Marketing zusammenarbeiten, um unseren Kunden, Partnern und Vertriebspartnern die Erfolge im Bereich Nachhaltigkeit klar und deutlich zu vermitteln.
Welche Bedeutung hat diese Funktion innerhalb des gesamten Unternehmens?
Es ist gut belegt, dass wir heute verschiedenen Umweltkrisen gegenüberstehen. Als Unternehmen wissen wir, dass wir sofort handeln müssen. Unternehmen müssen sich mit neuen Gesetzen auseinandersetzen, vor allem in Europa, mit wachsendem Druck von Kundenseite und herausfordernden finanziellen und geschäftlichen Zielen. Es ist wichtig, dass wir durch nachhaltigere Produkte, Prozesse und Methoden unsere Auswirkungen und die unserer Partner, Lieferanten und Endkunden verringern.
Welche Ziele haben Sie für Ihre Rolle?
Kurzfristig möchte ich verstehen, worauf wir unsere zukünftigen Nachhaltigkeitsbemühungen konzentrieren sollten, die Auswirkungen des Unternehmens messen und eine klare Strategie für deren Reduzierung entwickeln. Außerdem möchte ich mich mit internen und externen Stakeholdern austauschen und mit unseren Teams zusammenarbeiten, damit sie sich eigene Ziele setzen können. Und im Großen und Ganzen? Ich möchte die gesamten Umweltauswirkungen des Unternehmens dort reduzieren, wo es am sinnvollsten ist, und eine zukunftssichere Marke und Wertschöpfungskette aufbauen.
Können Sie uns etwas mehr über die Nachhaltigkeitsstrategie erzählen, die Sie umsetzen möchten? Wie wird das geschehen?
Bevor wir eine realistische, solide und faktenbasierte Strategie entwickeln können, müssen wir Erkenntnisse aus dem gesamten Unternehmen gewinnen. Neben einem Benchmarking von Mitbewerbern werden wir zum ersten Mal bei RCP ein Treibhausgasinventar und eine Wesentlichkeitsanalyse mit Schwerpunkt auf Umweltthemen durchführen, als Ergänzung zu unserer globalen Unternehmensbewertung. Diese erste Phase kann durchaus bis Anfang 2025 dauern, aber eine gründliche Analyse ist jetzt unverzichtbar, wenn wir eine realistische und präzise Strategie aufstellen möchten.
Danach werde ich den Rahmen gemeinsam mit verschiedenen internen Stakeholdern ausarbeiten. In Zusammenarbeit mit dem Führungsteam sowie den Marketing-, Vertriebs- und Produktteams werden wir unsere RCP-Vision und Schwerpunktbereiche festlegen. Danach werden wir für jeden dieser Bereiche Zielsetzungen formulieren und gleichzeitig klare operative Vorgaben für jede Abteilung und jede Funktion aufstellen.
Unser Ziel ist es, gemeinsam Werte für unsere internen Teams, Endkunden, Partner und Vertriebspartner zu schaffen. Wir müssen ein „Inside Out, Outside In“-Konzept verfolgen, das zwar Erwartungen berücksichtigt, aber gleichzeitig wissenschaftlich fundiert, realistisch und glaubwürdig ist. Das ist keine Ein-Frau-Show, und ich zähle darauf, dass jeder im Unternehmen seinen Teil dazu beiträgt.
Sie erwähnten, dass im Rahmen der Strategie ein Treibhausgasinventar erstellt werden soll – was bedeutet das?
Dabei handelt es sich um eine vollständige Analyse der aktuellen Treibhausgasemissionen des Unternehmens. Wir werden unsere eigenen Emissionen messen (Scope 1), die Beschaffung von Energie, Heizmitteln und Treibstoff prüfen (Scope 2) und dann unsere vor- und nachgelagerte Wertschöpfungskette analysieren und bewerten (Scope 3), was den Transport, den Wareneinkauf, die Logistik und das Ende von Lebenszyklen beinhaltet.
Aufgrund dieser Ergebnisse werden wir beurteilen können, auf welche Bereiche des Unternehmens wir unsere Bemühungen konzentrieren sollten – ob wir uns zum Beispiel mit unseren Rohstoffen, Produktionsanlagen oder der Logistik befassen sollten. So können wir sicherstellen, dass wir präzise und ehrgeizige, aber trotzdem realistische und wissenschaftlich fundierte Reduktionsziele setzen.
Welche Eindrücke haben Sie bisher vom RCP-Team?
Es ist inspirierend zu sehen, wie engagiert alle hier sind, und es ist klar, dass echte Motivation und Bereitschaft für Veränderungen bestehen. Das Team hat mit dieser Reise begonnen, bevor ich meine Stelle antrat, und ich bin gespannt, was wir in den kommenden Jahren gemeinsam erreichen können.
Welche Herausforderungen bringt Ihre Rolle mit sich?
Eine der größten Herausforderungen meiner Rolle ist, dass man nicht von heute auf morgen den Normalzustand verändern und eine nachhaltigere Marke schaffen kann. Es ist eine Reise, auf der es nicht unbedingt einen sofortigen und quantifizierbaren ROI gibt, und das kann eine geschäftliche Herausforderung sein. Für mich wird es wichtig sein, mich mit dem Führungsteam auszutauschen und es über die Bedeutung der Strategie aufzuklären und darüber, warum Investitionen in Nachhaltigkeitsprojekte der richtige Weg sind. Ich bin zuversichtlich, dass wir auf lange Sicht mit Hilfe von Erkenntnissen und fundierten Referenzen unsere Marke besser aufstellen können.
Eine weitere Herausforderung ist, dass es sich um eine globale Funktion mit globaler Reichweite handelt. Ich werde mit Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und mit unterschiedlichen Hintergründen zusammenarbeiten, und mit Teams, die individuelle Bedürfnisse und rechtliche Anforderungen haben. Um die Strategie erfolgreich umzusetzen, müssen sich alle engagieren und aktiv werden. Es ist eine Herausforderung, all diese Nuancen unter einen Hut zu bringen, aber für mich ist die Arbeit mit einer so multinationalen Gruppe von Menschen aus allen Bereichen des Unternehmens eine echte Bereicherung.
Was gefällt Ihnen an der Arbeit am besten?
Zuallererst: Das Team! Ich habe schon so viel von meinen Teammitgliedern gelernt, vor allem über das Gleichgewicht zwischen Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit. In meiner Zeit als Beraterin habe ich die eigentliche Umsetzung und die geschäftliche Rentabilität nie miterlebt. Meistens konnte ich gar nicht beurteilen, ob die Strategie eine positive Wirkung erzielte oder ob sie irgendwo in einer Schublade verschwand. Ich freue mich darauf, ein entscheidender Teil der Strategie zu sein, und zwar während des gesamten Prozesses, von der Entwicklung über die Umsetzung bis hin zur Messung der Ergebnisse.
Ich glaube, es ist wichtig zu sagen, dass dies für mich nicht einfach nur eine Rolle ist. Es ist kein Hut, den ich morgens aufsetze und abends wieder abnehme, wenn ich nach Hause komme. Für mich ist Nachhaltigkeit ein Lebensstil, der meine Grundwerte widerspiegelt und uns und unsere zukünftigen Generationen schützt. Es war ausgesprochen erfüllend, aufgeschlossene Menschen bei RCP kennenzulernen und zu erleben, wie sich die Einstellung unter ihnen bereits ändert. Nach einem Gespräch haben sich einige meiner Kollegen tatsächlich entschlossen, auf einer kürzlichen Geschäftsreise den Eurostar zu nehmen anstatt zu fliegen. Es macht mir Mut, dass jeder mit den richtigen Informationen, Motivatoren und Anstößen etwas ändern und seinen Teil dazu beitragen kann, die Zukunft zu gestalten, die wir brauchen und in der wir alle leben möchten.